Wer denkt es gäbe nur eine Alternative zu herkömmlichen Antrieben, irrt sich mächtig.
Wie bereits im vorangegangenen Dieseldossier anklang, ist die Elektromobilität nicht die einzige Möglichkeit, aus der Abgasmisere zu entkommen, im Gegenteil es bedarf einer Reihe anderer Antriebsmöglichkeiten, um wirklich konsistent eine Lösung des Problems herbeizuführen. Im Dossier ging es um Forscher*innen aus Freiberg, die es schaffen wollten, die Abgasreinigung bereits bei niedrigeren Temperaturen einsatzfähig zu bekommen und wir gaben einen groben Überblick, über alle möglichen Antriebsalternativen zu Diesel und Benziner. (--> https://www.cornelia-ernst.de/wp-content/uploads/2018/03/Abgasskandal-Untersuchungsbericht-Ernst_Beck-201803010.pdf)
Eine Firma aus Dresden hat es nun geschafft, einen Kraftstoff herzustellen, der fast klimaneutral sein soll. Dies gelingt dadurch, dass aus Kohlenstoffdioxid mittels Dampfelektrolyse Kohlenstoff hergestellt werden kann, welcher für den Treibstoff unerlässlich ist. Das CO2 wird mittels bereits entwickelter Filteranlagen aus der Luft gesiebt, z.B. an Schornsteinschloten von Zementfabriken, um eine möglichst hohe Konzentration in der Luft sicherzustellen, da sonst der Energieverbrauch bei der Filterung zu hoch wäre.
Ein großes Problem bei der Herstellung von "e-crude" ist jedoch die Energieentnahme. Diese läuft bei vielen Firmen noch über Kohle, welche die Ökobilanz zerschmettert, doch schon bald soll die Energie aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden.
An der RWTH Aachen beschäftigt man sich derweil mit Biokraftstoff. Das Alkohol Octanol, weißt durch seinen hohen Sauerstoffgehalt ein Schadstoffausstoß von fast Null auf. Der Kraftstoff wird aus Biomasse gewonnen, die möglichst nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelindustrie wachsen sollte, sondern sich aus Bioabfällen wie Sägespänen ergibt. Das große Problem dabei ist aber, dass genau davon viel zu wenig vorhanden ist, um den Bedarf für die Sprit-Produktion zu decken. An einer Lösung wird aber bereits getüftelt.
All diese Konzepte können aber nur funktionieren, wenn die Politik endlich die richtigen Rahmenbedingungen (z.B.durch Subventionen) schafft und die Fahrzeughersteller ihren Fokus nicht nur monokausal auf Elektroantriebe setzten. Auch müssen die Verbraucher*innen besser informiert und aufgeklärt werden, sowie Anreize erhalten, um die allgemeine Akzeptanz der Technologien zu stärken. Dafür setzten auch wir von DIE LINKE uns zukünftig ein.
Quelle: DIE ZEIT K. Menne, 11.1.18 Foto: https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/presse-medien/2016/biokraftstoff.html
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